26. - 28.05. in METHÓNI

 

 

Bevor ich erzähle, wie wir das 3., das westlichste Kap des Peloponnes umrundeten, füge ich vorher einen kleine, aber wichtige Geschichte ein, die noch am Vortag in KALAMATA geschah.

 

Als wir morgens im Boot hantiert haben, hörten wir plötzlich ein klagendes, jammerndes, herzzerreißendes Katzengeschrei von draussen. Erst dachte ich, es wäre wieder eine Möwe, die manchmal ähnlich klingen. Dann beobachtete ich zwei Herren, die mit einem kleinen Köcher versuchten irgendetwas im Wasser, unter der Pier, zu fischen oder irgendetwas suchten. Das Katzengeschrei dauerte an, aber die Herren brachen ihre Arbeit ab und verschwanden. Und das laute Katzengeschrei  dauerte an.... Es ließ uns keine Ruhe und wir gingen nachsehen, woher und von wem das Geschrei kam. Ja, es kam unter der Pier her. Von rechts und links beugten wir uns runter, sahen zunächst nichts, hörten nur das Geschrei aber ganz laut. Und dann endlich, sahen wir, daß ein winziges Kätzchen sich in einem Mauerloch eingeklemmt unter der Pier befand. Wir sahen nur den Hintern mit dem Schwanz, klitschenass. Es sah aus, als würde es eine Ratte sein. Die Katze muss ins Wasser gefallen sein, sich in das Mauerloch gerettet haben und hatte jetzt keine Möglichkeit mehr sich zu retten. - Uns war klar, daß wir handeln mussten! Jörg holte unseren Riesenköcher und den Bootshaken von Bord und mit diesen Hilfsmitteln schafften wir es mit großer Mühe, das Kätzchen zu befreien. Es hatte sich vor lauter Angst im Mauerloch festgegriffen, so daß Jörg es nur mit Gewalt befreien konnte. Hätte es doch nur gewusst, daß wir ihr nur Gutes wollen!

Als Jörg das Katzenbaby endlich im Arm hielt, bibberte es am ganzen Leib. Wir wickelten es in ein Handtuch und nahmen es mit ins Boot, wo es sich die nächsten Stunden beruhigte und letztendlich in das "Schwalbennest" (Eine Öffnung an den Wänden des Cockpits, in denen man Leinen, Werkzeug, Fernglas, Getränke etc. während der Fahrt lagern kann.) kroch und dort die nächsten Stunden verbrachte. Am Nachmittag, nach dem sie wieder bei Kräften war und ein bisschen Jogurt gegessen hatte, brachten wir sie zu einem Ort, an dem viele andere Katzen lebten und dort auch regelmäßig von einer Griechin gefüttert werden. Später haben wir sie noch einmal kurz gesehen. Es geht ihr gut. Sie bekam ein 2. Leben.

Ich erzähle das nur, weil uns das Erlebnis schon sehr mitgenommen hat.....

 

   

   

   

   

   

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber nun zurück zu unserer Kapumrundung!

 

Wir lagen in KALAMATA im Yachthafen vom 23.-26.05.

Das 3. Kap erwartete uns und wir wussten, daß um dieses Kap der Wind meisstens aus NW weht. Das heisst, für uns direkt auf die Nase und wenn er dann noch mit 20 Knoten weht, dann würde es wieder unangenehm und schwierig werden. Unsere Taktik war, in aller Herrgottsfrühe abzulegen, bei möglichst wenig Wind (Morgens und Abends ist es hier meisstens Windstill.) das Kap mit Motor zu umrunden und somit entspannt im Ziel, METHÓNI, anzukommen. Der letzte Törn um das vorige Kap saß uns noch in den Knochen.

Also klingelte am Montag, den 26.05. unser Wecker um 05.30 Uhr.  Draußen war eine fantastische Stimmung! Windstille, Morgendämmerung und Morgentau auf dem Boot. Es war ganz ruhig im Hafen, alle schliefen noch, als wir die Leinen los machten.

   

 

Gleich geht die Sonne auf!

 

   

   

Es war noch kühl, wir mussten uns etwas wärmer anziehen als sonst.

 

   

Vor Koroni. Bis jetzt konnten wir sogar schon die Genua raus lassen und hatten eine schöne, ruhige und sehr entspannte Fahrt. Fischerboote kommen vom Fang.

 

 

   

Das Kap in Sicht! Wie ein Tier ragt es ins Meer!

 

 

   

Das Kap von der westlichen Seite gesehen.

 

 

 

   

Hinter uns das Kap, vor uns das Ionische Meer!

 

 

Unsere Taktik ging auf! Es war ein super Törn! 5 Stunden 45 Minuten. Spannung sieht anders aus, aber die wollten wir jetzt auch nicht. Am Ende konnten wir sogar noch hoch am Wind, bei etwa 15 Knoten, segeln.

 

 

 

METHÓNI in Sicht!

 

 

Hier gibt es ein wirklich schönes, fantastisch gelegenes venetianisches Kastell (rechts im Bild), welches von den Türken eingenommen wurde und die daraufhin den Türkischen Turm erbaut haben. (links im Bild).

Es gibt hier ständig kriegerische Zeugnisse der verschiedenen Herrschaften. Venetianer, Türken, ...   Schön ist es, zwischendurch auch mal Tempel, Königspaläste, Götterstätten zu sehen. Wo sind die Spuren des einfachen Volkes? In Monemvassia sieht man so etwas vielleicht..... (19.-22-05.)

 

 

 

Das rechte Boot vor Anker ist Me Soon Com.

   

 

 

Me Soon Com direkt vor dem Türkischen Turm.

 

 

Eindrücke aus METHÓNI.

   

 

 

Der Strand und der Campingplatz, an dem Jörg vor ca. 30 Jahren mit Freunden Urlaub gemacht hat! Auf den Spuren der Vergangenheit.

   

 

 

Me Soon Com vor Anker. (rechts im Bild)

 

 

 

 

  

   

 

 

Wo ist Jörg ? Merkwürdig kurzgewachsene Bäume werden in Griechenland auf den Gehwegen gepflanzt!

 

 

 

Ein Ausflug zum Kastell.

   

   

   

   

   

   

   

 

 

Am Abend gab es einen kurzen Regenschauer.

 

 

Und bald schien die Abendsonne wieder....

 

 

... und Jörg machte das Abendessen.

   

 

 

 

METHÓNI hat uns sehr gut gefallen. Sowohl der Ankerplatz als auch die Stadt!

 

Aber dennoch segeln wir weiter.....

 

Bis bald.

Elli und Jörg