Geschrieben am 15.05. 2019 in Crotone / Italien

 

 

 

Guten Tag, Kalimera, Bon Giorno !

Mittlerweile sind wir zwar schon in Italien, aber ich berichte noch ganz kurz von unseren letzten Tagen in PREVEZA/Griechenland.

 

 

Jörg arbeitete noch die letzten "Baustellen" ab (die Ankerwinde musste mühselig demontiert werden, da Wasser an dieser Stelle eindrang) ....

 

   

 

 

Bevor Me Soon Com zu Wasser gelassen wurde, nutzten wir unseren Leihwagen noch dazu, einen Großeinkauf zu machen. Der Lidl war zum Glück in reichweite!!! :) :) :) !!!!

   

 

 

In PREVEZA wurde ich bei einem Spaziergang am Wasser, in der Nähe der Tennisplätze, von einem großen Hund von hinten angegriffen. Er bekam zum Glück nur ein Stück meiner Trainingshose zu fassen und verfehlte somit mein Bein! Es war ein Rudel von ca. 6-7 großen Hunden. Wie wir später erfuhren, ist dieses Rudel bekannt für ihre Agression!

 

Die Hunde vor dem Lidl dagegen waren faul und lieb!

   

 

 

7.5.2019

Am 7.5. war es endlich soweit. MSC kommt ins Wasser. Wir befürchteten schon, daß es nur regnen und stürmen würde, sowie es die letzten Tage nur kalt und regnerisch war, aber wir hatten Glück! Die Sonne schien und der Wind legte sich.

 

 

Wir warten darauf, abgeholt zu werden....

   

 

 

Unser neuer Aufkleber am Bug und am Heck! Wir müssen etwas für die Umwelt tun. Das Meer muß sauber gehalten werden!!!!!

   

 

 

   

 

 

Nach dem MSC ins Wasser gekommen war, fuhren wir direkt auf die gegenüberliegende Seite an die Pier der Stadt PREVEZA. Wir lagen ziemlich am Ende, etwas Abseits des Trubels, längsseits. Es war kalt, es regnete wieder und wir fanden in einem Imbiss gutes und einfaches Essen. Der Blick auf das Wasser ließ uns uns auf den nächsten Tag, unseren ersten Törn, freuen!

   

 

 

 

8.5. 2019

Um 08:11 Uhr legen wir ab. Unser Ziel ist die Insel PAXOI (oder PAXOS). Sie liegt etwas südlich von Korfu und somit genau auf dem Weg in den Norden nach Italien. Die Sonne scheint, aber es ist kühl.

 

   

 

 

Wir haben einen neuen Plotter (B&G, oben links). Zur Sicherheit nutzen wir noch das Tablet mit der Boating App von Navionics, da wir uns noch nicht in das Menü des neuen Plotters richtig eingearbeitet haben.

 

Am Nachmittag kommen wir nach einem schönen ersten Törn, leider nur motorend, in PAXOI an. Die Einfahrt in den kleinen Hafen ist wunderschön und erinnert uns an die Fahrten durch die schwedischen und finnischen Skären!

   

 

An der Pier in PAXOI. Hier gab es auch ein paar finnische Boote!

   

 

 

Auf Erkundungsspaziergang über die Insel.

   

 

 

9.5.2019

Wir hatten am Abend vorher beschlossen, von PAXOI direkt, in einem Ritt, nach ITALIEN/Leuca zu segeln. (94sm). Wir wollten erstens den passenden Südwind nutzen, um möglichst weit und schnell in den Norden zu kommen. Korfu kannten wir bereits und daher wollten wir sie rechts liegen lassen. Es hätte noch die Möglichkeit gegeben auf einer winzig kleinen Insel nördlich von Korfu anzulegen. Da wir uns jedoch nicht sicher waren, wie man in dem Hafen bei starkem Südwind liegt und ob er nicht sogar versandet ist, war LEUCA unser direktes Ziel! Zweitens wollten wir die neue griechische Bootssteuer TEPAI umgehen, die ab dem 9.5. gültig sein sollte und für unsere Grösse (13.20m) sehr teuer geworden wäre, zumal wir ja nur noch einige Tage im Lande verweilen wollten. (Wie wir später von Florian und José erfuhren, hat sich der Beginn dieser Steuer mittlerweile auf den 18.5. verschoben! Es scheint eine sehr komplizierte Angelegenheit zu sein und zu werden!)

 

Wir machten die Leinen, nach nicht allzu gutem Schlaf, um 03:30 los. Es war stockdunkel. Nur unsere Positionsleuchten und das Licht der Plotter leuchteten in der Dunkelheit. Es war schön und spannend!

   

   

   

   

 

Um ca. 06:00 ging die Sonne auf. Zwar immer wieder von Wolken verdeckt, aber das Licht tat gut!

   

 

Es war sehr kalt. Es fühlte sich an wie Nordseesegeln!

  

 

Es wurde ein sehr schwieriger Törn. Fotos konnte ich dabei keine machen!

Wir hatten die ersten sechs Stunden nur motoren können, danach nahm der Wind stetig zu, was erstmal zum segeln sehr gut war. Mit fast 7 Knoten kamen wir gut voran. Jetzt nahm aber auch die Welle zu. Immer höher wurden sie. Bestimmt mindestens 2 Meter. Wir wurden hin und her geschaukelt, die Welle spielte mit uns wie mit einem Spielzeug! Das Vorsegel war im 2.Reff. (Das Groß hatten wir noch garnicht aufgetakelt). Solche Wellen, so eine Kälte und "nur" noch 4 Stunden vor uns, nicht wissend, ob sich die Situation noch steigert... Die Tatsache, daß Leuca bei Südwind an der Leeküste liegt, liess uns unsere Hoffnung schwinden lassen. Schweigend, mit meiner grössten Hochachtung für Jörg, der das ganze fantastisch und erfolgreich durchgeführt hat, kamen wir letzten Endes vor LEUCA an. Die Welle war riesig und sehr sehr mühsam schafften wir es schlussendlich nach 15 Stunden in den Hafen von Leuca. Natürlich half uns keiner beim Anlegen (immer noch heftiger Wind!). Ein russischer Segler kam zwar nach einiger Zeit zur Hilfe, hatte aber von Knoten keine Ahnung! Dennoch lag Me soon Com bald längsseits an der Pier.

 

Erschöpft steht der Kapitän endlich an Land in LEUCA !

 

 

10.05.2019

 Die nächste Station lag nur 28 sm weit weg und so beschlossen wir am nächsten Morgen spontan LEUCA zu verlassen und nach GALLIPOLI zu segeln. Wir wollten einige Tage dort verweilen, da wieder zu viel Wind und Regen angesagt war.

 

Unterwegs nach GALLIPOLI wurden wir von der "Guardia di Financa" (dem italienischen Zoll) verfolgt und per Funk angesprochen. Sie wollten unsere Daten und die Anzahl der Personen an Bord wissen. Dann verabschiedeten sie sich sehr höflich mit "vielen Dank für die Mitarbeit" und flogen von dannen. Da die Italien keine Flüchtlinge mehr aufnimmt, gibt es solche Kontrollen jetzt wohl des öfteren....

 

Ankunft in GALLIPOLI...

 

 

Wir liegen den ersten Tag und die erste Nacht im Fischereihafen. Die Fischer sind sehr nett und laden Jörg dazu ein, bei ihnen ganz frisch gefangenen Fisch zu kaufen.

   

 

Der frisch gekaufte Fisch. Huhuh.

 

 

Me Soon Com im Fischereihafen von GALLIPOLI.

 

Eindrücke aus GALLIPOLI ...

   

   

   

 

 

Jörg hat den von den Fischern gekauften Fisch zubereitet. Dazu gab es Kartoffelpü.

 

Frühstück in GALLIPOLI in der Morgensonne!

 

Optimistenregatta....

 

 

11.5.2019

Wir verholten in den Yachthafen, da wieder heftiger Südwind angekündigt wurde und das Liegen bei diesem Wind im Fischereihafen nicht sehr gemütlich wäre.

   

 

12.05.2019

Wieder haben wir uns ein Auto geliehen (über ein Hotel, ziemlich teuer, 60 Euro der Tag!) und erkundeten den "Absatz" von Italien (Apulien).

 

 

Wir kamen in die Stadt LECCE. Eine sehr schöne Stadt, die wir leider mehr oder weniger im Regen erlebten.

   

   

 

Weiter nach TARENTO. Regen...Wein...Schöne Bäume...

   

 

...und ein Chinabuffett !!!!! :)  :) :) !!!!

 

 

13.05.2019

 

Es sollte wieder ein längerer Törn werden. Quer vom "Absatz" Italiens rüber zum "Ballen" Italiens (Kalabrien). 60 sm. Wir brauchten dafür 9,5 Stunden!

Um 06:40 machten wir die Leinen los. Noch schien die Morgensonne.

 

 

 

 

Die alte Welle der letzten Tage war noch stark und unangenehm zu spüren. Das Boot rollte und mir wurde schon leicht schlecht...(seit langem mal wieder!) Am Himmel erschienen dunkle Wolken und in der Ferne hörten wir Gewitter. Es wird sich uns wohl nicht nähern?!?!?! Doch, genau das tat es! Die Welle wurde höher und höher, der Himmel schwärzer und schwärzer, die Blitze heller und näher, die Laune tiefer und tiefer, der Regen heftiger und eisiger bis zum grobkörnigen Hagel und unsere Stimmung sank tiefer und tiefer. Unser Sonnensegel wurde dabei in Fetzen gerissen.(Viel Arbeit von Jörg und mir innerhalb von Minuten zerstört!!!) Ich war unfähig irgendetwas zu tun, an unter Deck gehen war wegen der heftigen Schaukelei nicht zu denken und Jörg hielt wieder tapfer und stark durch und manövrierte das Boot sicher durch die Hölle. Wir hatten SE-Wind und bis zu 35 Knoten! Der Spuk dauerte, mit allen kleinen Regen- und Gewitterpausen ca. 4 Stunden.

 

 

Danach zeigte sich die Sonne wieder. Das Sonnensegel war in Fetzen....

   

   

 

Me Soon Com schaukelte noch immer heftig...

   

 

Die Regensachen konnten wir ausziehen und die Stimmung stieg wieder ....

 

 

 

Nach 9,5 Stunden und mittlerweile wieder Sonnenschein und sanfteren Wellen, legten wir um 16:10 in CIRÓ MARINA an der Fischereipier mit Hilfe von "Fabio" an, der sehr nett war und hilfsbereit und 10 Euro pro Nacht kassieren wollte. Wir könnten aber auch später im Büro bezahlen... aber einen Fabio gab es dann nicht mehr. Es gab weder ein Büro noch kannte irgendeiner "Fabio". Das war wohl einer der nicht offiziellen "Anlegehelfer", die es hier in Italien wohl öfters geben soll...(haben wir aber danach nicht mehr erlebt.)

 

 

An der Pier von CIRÓ MARINA mit zerfetztem Sonnensegel Und Regenschutz für die undichte Luke! (Mittlerweile wieder dicht!)

   

   

 

Die Fischer verkaufen ihren gerade gefangenen Fisch direkt aus ihrem Boot an die Kundschaft. Ein schönes Spektakel, das wir aus unserem Cockpit erleben dürfen.

 

Alles muß wieder trocken und dicht werden!

   

 

Die Schuhe und Schuhsohlen werden direkt auf dem warmen Motorkühler getrocknet !

   

 

 

14.05.2019

Schon am nächsten Tag, bei Sonne und fast Windstille (herrlich nach den letzten Tagen!) motoren wir weiter nach CROTONE. Diese größere Stadt verspricht mehr Abwechslung, in Hinsicht auf eine Segelpause zwecks Sonnensegelreparatur, Wäschewaschen, Auto leihen um etwas vom Innenland zu sehen und vor allem um zu reposieren, zu pausieren um wieder zu Kräften zu kommen!

   

 

 

Unsere bisherige Route von West-Griechenland zum "Absatz" Italiens, danach rüber zu "Ballen". Jetzt sind wir in Crotone = KROTON

 

 

CROTONE  14.-17.05.

 

Wir landeten in einer Trattoria mit typisch kalabrischen Essen. Sehr freundlich alles, etwas zu überschwenglich. Die Besitzerin servierte uns nur das "Beste vom Besten nach ihrer Wahl". Es war viel zu viel !!!!! Das war nicht mehr schön. Nicht bescheiden. Wir platzten beinahe. Die Wirtin gab uns alle Reste als Doggybag mit. (Gegen unseren Willen!) Wir bezahlten, dankten und gaben die mitbekommenen Reste einem durchgedrehten Obdachlosen.

 

Das ist nur ein Teil des Essens !!!!

   

 

 

Spaziergang durch CROTONE.

    

 

 

 

 

 

Aus einem Rest unserer LKW-Plane nähten und machten wir uns ein neues, provisorisches Sonnensegel! Gut daß wir eine Nähmaschine und zwei hochbegabte Improvisateure an Bord haben !!!!!

   

 

 

 

Mal scheint die Sonne, mal regnet es. Es ist kalt.

Bei immer mal wieder schlechten Wetter musste auch Wäsche gewaschen werden und zum Teil im Boot aufgehängt werden.

   

 

 

Der Yachthafen von Crotone.

 

 

Hoffentlich kommt der Sommer bald nach Süd-Italien! Wir sind guter Hoffnung!!!

 

Demnächst mehr aus Crotone und der Weiterfahrt....

 

Bis dahin!

Elli und Jörg