13.06.

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, noch ein Paar Ziele in Sardinien anzufahren, bevor wie Me Soon Com in Arbatax an Land heben lassen. Wir waren jetzt beide sehr müde von der 31-Stündigen Überfahrt von Sizilien bis hierher, so daß wir beschlossen, die Reise hier bald zu beenden und die Ostküste Sardiniens nächstes Jahr zu erkunden.

Wir begannen unseren letzten Törn für diese Jahr. Unser Ziel war ARBATAX auf der Mitte der Ostküste Sardiniens. In Arbatax soll Me Soon Com den Winter verbringen.

 

Die Küste Sardiniens ist hier ganz besonders. Sehr grün. Berge.

 

Das Wasser war fast glatt und wir mussten uns mit einer Motorfahrt "begnügen".

 

 

Durch die Kälte bedingt, die dieses Jahr seit Anfang Mai bis vor ca. zwei Wochen hier im Süden herrschte, waren wir noch kein einziges Mal schwimmen gewesen! So entschieden wir uns, auf unserer letzten Fahrt, noch vor Arbatax,  in eine Bucht zu fahren, den Anker zu werfen und kurz schwimmen zu gehen. Das Wasser war türkis und nicht sehr kalt.

 

Sandstrand in der Bucht kurz vor Arbatax.

 

 

Die Küste vor ARBATAX.

 

ARBATAX

13.-20.06

Die ersten zwei Nächte lagen wir im Yachthafen von Arbatax, da unser Termin zum herausheben erst am Samstag den 15.06. war. Wir nutzten die Zeit bei sehr wenig Wind, um sowohl das Groß als auch die Arbeitsfock abzutakeln und für den Winter zu verpacken. Zum Glück war der nächste Quersteg etwas breiter als der, an dem wir lagen und so war es ziemlich leicht, die Segel auszubreiten und dann richtig zu falten.

 

 

 

 

 

 

 

ARBATAX, ein kleines "Nest", ein Dorf. Ein Supermarkt, ein Metzger, drei Restaurants, ein Yachthafen, viele deutsche Touristen,... ansonsten nicht viel, aber schön.

 

 

 

 

 

 

 

Am Samstag, den 15.06. wird Me Soon Com von Mario Mattana und seinen Helfern aus dem Wasser gehoben.

 

Wir warten, bis wir an der Reihe sind.

 

Es ist soweit!

 

Me Soon Com kommt über einen anderen Weg zur Werft wie wir. Wir fuhren mit Mario in seinem Auto.

 

 

 

Der Werft von Mario und Sabrina Mattana liegt etwa 20 Minuten zu Fuß ausserhalb des Dorfes.

 

Dafür, daß wir wieder kein Antifouling aufgetragen hatten, sieht das Unterwasserschiff sehr gut aus!

 

Alle Leinen werden eingeweicht und vom Salzwasser befreit! So gut es geht....

 

 

Blick vom Boot über den Platz.

 

 

Ein Abendspaziergang direkt an der Werft. Ein fantastisches Naturschutzgebiet!

 

 

Wir liefen über die stillgelegten Bahngleise in den Ort zum Essen.

 

Dieser liebe, alte und dicke Schäferhund bewacht den Boatyard von Mario. Wachhund!?!? Er freut sich über jeden der kommt oder schläft einfach weiter ohne etwas zu bemerken.

 

Vier Tage hatten wir Zeit, Me Soon Com winterfertig zu machen. Es ist viel Arbeit, aber durch unsere Routine und gute Zusammenarbeit fluppt die Angelegenheit ganz gut.

Wir werden Morgen, den 19.06. nach Tortoli fahren und eine Nacht dort übernachten, um am nächsten Morgen, den 20.06. mit den Leihwagen (angemietet in Tortoli) nach Cagliari zum Flughafen zu fahren. Wir werden bis zum 23. Mucki und Stefano in Rom besuchen und anschliessend direkt von Rom nach Finnland fliegen! Was für eine tolle Zeit wir noch vor uns haben! Große Freude!

 

 

Jetzt ist die Reise 2019 zu Ende. Es waren dieses Mal knapp 2 Monate, davon 5 Wochen auf dem Wasser. Wir hatten 4 lange Törns, die allesamt nicht einfach waren, weil das Wetter nicht auf unserer Seite war. Wir hatten auch Probleme mit dem Motor, was uns nicht gerade mehr Sicherheit gab, aber Jörg hatte an mehreren Tagen, stundenlang nach der/den Ursache(n) gesucht und sie auch gefunden! Die langen Törns haben wir überstanden, der Motor läuft wieder verläßlich und wir denken, trotz Strapazen, sehr gerne an die schönen, entspannten, glücklichen, aufregenden, lustigen Momente und Tage dieser Reise. Wir haben wunderschöne Orte und fantastische Natur erlebt. Sprachlich war es auch etwas einfacher, da Italienisch doch leichter zu verstehen und vor allem zu lesen ist als Griechisch. Die Menschen sind sehr nett (mit Ausnahmen natürlich!) und hilfsbereit. Uns gefiel sehr, daß wir in den Häfen an Moorings hingen, eine sehr sichere Angelegenheit, bei der man nicht bangen muss, daß der Nachbar einem beim Ablegen den Anker ausreißt, vielleicht auch noch, wenn man gerade nicht vor Ort ist!

Wir haben uns dieses Jahr viel darüber unterhalten, wie es mit unserer Segelei weiter geht. Ich hatte mich schon letztes Jahr entschieden, auf keinen Fall mehr eine Atlantiküberquerung zu machen. Jetzt ist mir klar geworden, daß ich auch nicht mehr auf die Kanaren segeln muß. Es ist mir zu anstrengend und sehr lange Törns (Nachtörns) machen mir keinen Spass mehr. Jörg hat großes Verständnis dafür und denkt zum Teil ähnlich. Der Weg nach Hause (nach Holland), ist vorprogrammiert. Für Jörg ist es etwas traurig zu wissen, daß die Segelei in dieser Form in absehbaren Jahren, zu Ende sein wird. Es gibt aber genug andere Pläne und Freuden in diesem Leben, so daß wir frohen Mutes in die weitere Zukunft sehen.

Noch segeln wir aber! Nächstes Jahr planen wir, entgegen unserer früheren Absicht von Sardinien rüber nach Menorca zu segeln, Kurs gen Norden zu nehmen, nach Korsika zu segeln und von dort aus weiter nach Frankreich..... Auch dort soll es, wie wir erfahren haben, sehr schön und nicht allzu teuer zu sein.

Unsere Zeit, dieses Jahr, war zwar anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Um viele Erfahrungen reicher, klüger, mit neuen Erkenntnissen für die nächsten Jahre, beenden wir diese Saison sehr zufrieden! Wir lassen Me Soon Com nun in Arbatax auf Sardinien, in guten Händen von Mario und Sabrina Mattana in "Mattanautica" zurück.

 

Danke Jörg ganz besonders für Deine große Geduld mit dem Motor, dem Wind, den Wellen und mit mir.

Ich kann mir nicht vorstellen mit jemandem anderen zu segeln als mit Dir!

Das wichtigste ist, wir sind sind glücklich zusammen!

 

Nächstes Jahr geht es weiter.

Elli & Jörg