CROTONE 14. - 17. Mai

 

Es geht jetzt erstmal weiter mit einem weiteren Bericht aus Crotone... 

 

16.05.

Wir liehen uns wieder ein Auto, um uns die Gegend anzusehen. Das Wetter war wieder sehr wechselhaft, so richtig warm wurde es noch nicht. Wir fuhren durch Nebel und Regen... 

 

   

 

 

...nach Cosenza

Eine nicht sehr schöne und wenig aufregende Stadt.

   

   

 

 

Am 17.05. segelten wir mit NE bis 10 Knoten mit der Genua herrlich nach LE CASTELLA, ein Trip von nur 19 sm. Der Haken war, daß wir uns schon bei der Hafenausfahrt so in die Haare bekamen (was wirklich nicht oft passiert und wenn, dann nur kurz!), daß wir während des ganzen Törns keinen Mucks miteinender sprachen! Nicht schön! Aber sofort beim Anlegen in Le Castella war Sprache wieder nötig und so ränkte sich alles wieder schnell ein. Wir legten zuerst im Fischereihafen an, aber wieder wurden wir fort geschickt und mussten in den Yachthafen verholen. Dort lagen wir direkt an der Pier, ruhig und sicher. 

 

17.-19. Mai   LE CASTELLA

An der Pier im Yachthafen. Jörg versorgt unsere Hühnerleiter.

Wir machten einen Spaziergang durch den kleinen und noch schlafenden Ferienort. Es gab viele Andenkenläden, aber keine Touristen, ausser uns.

Wie so oft gab es auch hier eine Schutzburg. Leider konnten wir sie nicht besichtigen, da sie im Mai noch nicht geöffnet hatte.

   

Bei Dunkelheit wurde der Yachthafen mit "Festbeleuchtung" erhellt, so daß es auch im Boot, dem entsprechend, die ganze Nacht sehr hell war.

 

Elli reparierte die Tasche des Rettungsringes, während Jörg kochte! 

   

 

 

Am 19.05. segelten wir nach ROCCELLA IONICA.

Mal unter Motor, mal mit Genua, mit bis zu 7 Knoten Geschwindigkeit kamen wir vor Roccella Ionica an und natürlich stieg der Wind gerade vor der Einfahrt auf bis zu 33 Knoten! Jörg legte wieder sehr gut und geübt rückwärts am Schwimmsteg an. Wieder, wie immer hier in Italien, bekamen wir Anlegehilfe.

   

 

 

ROCCELLA IONICA 19.-21. Mai

Der schöne Yachthafen liegt ungefähr 3 km von der Stadt entfernt und so machten wir uns auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Ander als in unserem (zugegeben sehr alten Hafenhandbuch von 2012!) beschrieben, gibt es mittlerweile eine schöne Promenade, am Meer entlang, in die Stadt.  

   

Auch diese Stadt hat wieder eine Burg, ansonsten ist die Stadt nicht besonders schön, wie, unserer Meinung nach, alle Städte entlang der Schuhsohle Italiens nicht besonders schön sind.

 

Auf einer kleinen Piazza aßen wir ein Eis und warteten auf die Eröffnung des Rockkonzerts... 

   

In vielen Städten sehen wir solche "Weihnachtsbeleuchtungen".

   

 

 

 

Im Hafen sehen wir einige gute Boote, die vollkommen herunter gewirtschaftet sind und entweder im Wasser oder an Land verkommen. Wir sprachen einen Herrn an, der uns, in ziemlich guten Englisch (was hier selten vorkommt :)) erklärte, daß es sich um Boote von "Boatpeople" handelt. Noch vor 5 Jahren kamen an der italienischen Küste bis zu 1000 Flüchtlinge pro Tag an. Mit gestohlenen Booten strandeten sie hier. Die Flüchtlinge sind inzwischen weg (wo???), nur die Boote warten hier auf ihre rechtmäßigen Besitzer oder verrotten langsam vor sich hin!

 

Verlassene Boote von Boatpeople

   

 

 

 

 

In ROCCELLA IONICA haben wir endlich das Gross-Segel aufgetakelt. Nach dem wir die letzten 2 Sommer nur die Genua parat hatten (mehr war nicht nötig und nicht möglich...), sind wir jetzt gespannt, wie es sich mit dem Gross segelt!

 

 

Am 21.05. ging es weiter nach RIPOSTO / SIZILIEN.

Das Gross machte bei West-Wind bis 12 Knoten gute Fahrt möglich...

   

   

...zum 3. Mal kam die Guardia di Finanza um nachzusehen wer wir sind...

 

    

 

 

Diese 13-Stündige Fahrt war nicht ohne Probleme!

Direkt nach 25 Minuten gab es einen Knall, Jörg lief runter zum Motor --- der Auspuffschlauch hatte sich gelöst !!!! Innerhalb von 10 spannungsgeladenen Minuten hatte Jörg das Problem schnell gelöst!

1 Stunde später hört sich der Motor komisch an, es gibt ein Rauschen im Motorraum (der jetzt immer zur Sichehheit offen stand) und der Kühlwasserschlauch.......hatte sich gelöst, so daß das ganze Wasser in den Motorraum schoß! Auch dieses Problem löste Jörg innerhalb einiger Minuten!

Wir wunderten uns sehr, daß 2 solche Malheurs direkt hintereinender passieren, zumal Jörg die Schlauchschellen kontroliert hatte!

Auf Höhe der Straße von Messina hatten wir nur noch Wind und Welle gegenan und kamen nur noch mit bis zu 3 Knoten voran. Der Motor musste helfen! Zum Glück war er wieder in Ordnung. Wir drehten etwas ab nach Norden um dann in einem besseren Winkel südlich nach Riposto zu kommen. Die Welle und der Wind ließen ca 14:30 Uhr nach und wir konnten wieder richtig segeln.

Unterwegs gab es in der Straße von Messina einige Frachter die uns kreuzten. Zum Glück haben wir unser A.I.S., ein Radar, mit dessen Hilfe wir die anderen Schiffe sehen und deren Kurs bestimmen können.

   

Nachdem der Wind nachgelassen hatte, entdeckte Jörg Delphine! Welcher Anblick! Welche Freude! (Auf den Fotos leider zu sehen!)

 

 

Bei der Anfahrt nach RIPOSTO sehen wir den von Wolken bedeckten Vulkan ÄTNA !

Am Ende, vor Riposto, sprang der Motor nicht gleich an, aber auch das behob Jörg sofort. Ein Dieselfilter war zu, zum Glück gibt es 2 und Jörg schaltete auf den ungebrauchten! Danach stieg aber die Temperatur der Wasserkühlung, der Motor musste sofort ausgemacht werden um abzukühlen, dann wieder an, wieder aus und so kamen wir aufgeregt und langsam, jedoch letztendlich gut im Yachthafen von Riposto an.

 

RIPOSTO / SIZILIEN 

Beim Anlegen wird uns wieder vom Hafenpersonal geholfen. Dieses Mal drückt der Marinero uns sogar mit seinem Schlauchboot in die "Parklücke". Das kennen wir noch aus Frankreich! 

   

Blick vom Liegeplatz!

Der Schneebedeckte Ätna (Etna auf italienisch).

Vom Cockpit aus beobachten wir das Treiben des Personals dieser großen Luxusyacht. Bald kommen die Besitzer und alles muß auf hochglanz poliert werden!

Am Ende des Tages gibt es (viel zu viel!!!) Pizza!

 

Frühstück in Me Soon Com.

 

 

Spaziergang durch die Stadt. 

   

   

    

   

Jörg repariert den Motor! (Wie wir später wissen werden, nicht zum 1. Mal !)

 

 

Am 22.05. wollten wir endlich weiter nach CATANIA.

Während der Ausfahrt fotografierte ich noch eine weitere russische Luxusyacht, die Stadt...

   

 

 

... noch stimmte die Temperatur des Kühlwassers (links oben)...

 

... aber es dauerte nicht lange, wir waren ca.15 Minuten unterwegs, hatten die Hafenmohle gerade hinter uns, da stieg die Temperatur des Kühlwassers rasant und wir mussten den Motor sofort ausstellen! Zum Glück gab es keinerlei Wind noch Welle! Wieder schafften wir es mit "letzter Kraft" in den Hafen zurück. Wir legten uns, notgedrungen, direkt an die nächste Pier. Es war die Pier des nie fertig gewordenen neuen Yachthafens. Hier störten wir niemanden, waren erstmal sicher festgemacht und Jörg konnte sich wieder (zum 2.Mal!) um den Motor kümmern. Nicht daß das schon Streß genug ist, nein, die Polizia musste sofort angefahren kommen (über die Pier mit dem Auto) um zu fragen, was wir hier täten und uns klar zu machen, daß wir hier keinesfalls bleiben konnten!!! Wir erklärten auf englisch und italienisch (!?) unsere schwierige Situation, sie sahen Jörg am Motor arbeiten (sie waren ohne zu fragen einfach ins Boot gekommen!) und dennoch interessierte sie die Situation überhaupt nicht! Wir sollten sofort weg, in den Yachthafen! Gut, wenn der Motor wieder abgekühlt ist, verholen wir!!! Und die Polizei fuhr ab, um in 10 Minuten wieder zu kommen und zu erklären, daß wir unverzüglich weg mussten und den Yachthafen informieren müssten! WEN STÖREN WIR HIER EIGENTLICH???????? Eine vollkommen verlassene riesige Pier die nicht in Gebrauch ist!!! (Später erfuhren wir vom Personal des Yachthafens, daß diese besagte Pier eben UNCOMPLETED ist und deshalb nicht benutzt werden darf. Gesezt ist Gesetz! In Italien!!!)

 

Die große, leere, "uncompleted" Pier an der wir nicht liegen durften!

 

Wie befohlen, funkte Jörg die Marina an und wir machten uns rüber, in der Hoffnung in den "Servicebereich " gehen zu können um dort eventuelle technische Hilfe zu bekommen. Das wiederum war nicht der Bereich der Marineros und so legten wir eigenverantwortlich an der Werft an. Dort konnte Jörg zum Gück mit dem Chef der Werft auf Englisch (!!!) klären, daß sie uns, wenn Jörg nicht mehr weiter kommt, am Montag an Land heben können, um den Motor raus zunehmen oder das Boot sogar über Winter lagern könnten!

 

Angelegt an der Weft.

Das beruhigte uns und wir tuckerten weiter auf unseren "alten" Liegeplatz.

 

Erst ein Kaffee und dann machte sich Jörg an die Arbeit....

Kühlwasser abgelassen... Elli ordnet derweil den Werkzeugkasten :)

   

 

Die Zylinderkopfdichtung muss ab, kontrolliert und ausgetauscht werden!

   

   

   

 

Nach langer, anstrengender und wie es scheint, erfolgreicher Arbeit, lassen wir den Abend in einem "Irish Pub" bei Hamburger, Hühnchen, Cola, Weisswein und Wasser abklingen! Dabei läuft gute Rockmusik und wir sind müde und zufrieden!

   

 

Wir verbringen noch den nächsten Tag, Freitag den 24.05. in RIPOSTO. Jörg versucht Dichtungsmaterial zu bekommen, kauft letztenendes Sikaflex beim Yachtausrüster. Damit dichtet er noch Mal die Wasserpumpe ab. Dann läßt Jörg den Motor noch mal am Steg laufen ... mit positivem Ergebnis.

Den Rest des Tages schlafen wir stundenlang, am Abend gehen wir einkaufen, um im Boot zu kochen, aber wir planen schnell um und landen wieder im "Irish Pub" bei Pizza und Nudeln!

Am nächsten Morgen wollen wir endlich nach CATANIA aufbrechen! Wir sind gespannt, wie der Motor sich verhält!!!

 Wir gehen (wie meisstens!) sehr früh schlafen.

Morgen sehen wir weiter!

Bis bald.

Elli & Jörg